Großer Fang beim Hochseeangeln
Zum dritten Mal im Zweijahresrhythmus veranstaltete die Anglergemeinschaft unter Federführung von Albert Loder vom 09. bis 12. September 2004 ein Hochseeangeln auf der Ostsee. Diesmal ging die Reise der 40 Petrijünger aus allen Grettstadter Gemeindeteilen und Gästen vom Anglerverein Bergrheinfeld zur Insel Fehmarn.
Angeln in Luv und Lee sehr erfolgreich!
Nach dem Bustransfer in der Nacht gingen die Angler und einige Ehefrauen am frühen Morgen an Bord der „MS Südwind“. Nach kurzer Fahrt bei strahlendem Sonnenschein und ruhiger See gab Kapitän Willi Lüdtke das Signal zum Auswurf der Pilker und Beifänger. Schon nach wenigen Minuten erschallten achtern die freudigen Rufe „Dorsch! Dorsch!“. Die kräftigen Raubfische zogen an den Angelhaken, dass sich die Rutenspitzen federnd bogen. Ein gezielter Ruck mit dem Gaff holte die Beute an Deck.
Stefan Ullrich, der nach zwei vorangegangenen Reisen zur Ostsee und insgesamt mäßigem Fang bei der Anreise im Bus mit Stefan Orth gewettet hatte, gab schon nach einer halben Stunde auf See die Wette verloren. Schon beim zweiten Positionswechsel der MS Südwind war seine etwas pessimistische Fangprognose überholt. Ullrich selbst war jedoch noch nicht „schneiderfrei“. Die mitgereisten „Kormorane“ des Anglervereins Bergrheinfeld, die Dürrfelder und Pusselsheimer Jäger und einige Gelegenheitsangler aus den Grettstadter Ortsteilen hatten die fetteste Beute. Stefan Ullrich beglich seine Wettschuld mit einer Runde „Leuchtfeuer“ für alle. Der Jäger und Angler Fritz Pfaff brachte den größten Tagesfang auf die Waage und erhielt dafür unter großem Applaus die ausgelobte Flasche Williams-Christ, einen sehr weichen Brand aus der Brennerei Reinhardt & Scheiner in Dürrfeld.
Hof „Bollbrügge“
Die gesamte Reisegesellschaft, zu der auch einige nicht seefeste „Landratten“ gehörten, wurde wieder auf „Hof Bollbrügge“ in der Nähe von Heiligenhafen untergebracht. Der aus dem 17. Jahrhundert stammende Herrensitz Bollbrügge, sehr reizvoll gelegen, beherbergte die Anglergemeinschaft schon im Jahr 2000. Zu dem Anwesen gehört auch eine in Norddeutschland einzigartige Rundscheune aus Lehm. Gehöft, Herrenhaus und die eigenwillige, reetgedeckte Scheune aus dem 19. Jahrhundert lagen bei der Ankunft der Angler schon im weichen Licht der Abendsonne. Die sanfte Brise auf See und an Land sorgte für einen gesegneten Appetit. Auf großen Platten wurden gebackene Fischfilets serviert, mit dem sich jeder nach Herzenslust stärken konnte. Also auch hier: Fisch satt! Auch die Beilagen waren nicht zu verachten. Die gesellige Runde feierte bis kurz vor Mitternacht. Die zwei Jungangler Felix Räder und Max Ort fingen am späten Abend im Teich hinter dem Gutshof noch stattliche Karpfen und richteten noch vor der Nachtruhe das Angelzeug mit hohen Erwartungen für die nächste Ausfahrt.
Schlag auf Schlag am zweiten Tag!
Auf dem Vorder- und Hinterdeck des Kutters begann der Fang bei der zweiten Ausfahrt bei ruhiger See genauso erfolgreich wie am ersten Tag. Christian Hahn aus Obereuerheim, Soldat bei einer Kampfschwimmerkompanie in Schleswig-Holstein, reiste direkt von seiner Kaserne an und fing in weniger als einer Stunde sieben Dorsche mit je 3,5 kg und einen Dornhecht. Fast alle Teilnehmer zogen große Fische aus dem Meer, aber bei Stefan Ullrich wollte außer Kleinzeug wieder nichts an den Haken. Leicht entnervt stellte er das Angeln ein und sorgte in seiner originellen Wesensart für Unterhaltung an und unter Deck. Karola Orth aus Obereuerheim nahm Ullrichs Angelzeug und versprach, für ihn einen passablen Fisch zu fangen. Stefan Ullrich lachte ungläubig, Karola warf aus uns rief sofort: „Ich hob´ en, ich hob´ en!“ Tatsächlich, mit vereinten Kräften holten sie unter dem Gelächter der umstehenden Angler einen prächtigen Dorsch an Bord. Kurz danach ertönte von Steuerbord der frohe Ruf: „Der Loder´s Albert hod aa en´!“ Es ging Schlag auf Schlag, die einen fingen mehr, die anderen weniger. Tagessieger wurde Anglerfreund Heinz Gerstberger aus Bergrheinfeld.
Das Rahmenprogramm:
Die Nichtangler/innen kamen am Abend von einer kurzweiligen Besichtigungstour in Heiligenhafen, von Fehmarn und dem idyllischen Hafen in Burgstaaken zurück und machten ebenfalls einen sehr zufriedenen Eindruck. Bei einer zünftigen Grillparty mit Steaks und Würsten von einem stationären Rost in einem geschlossenen Rondell auf Bollbrügge klang der Tag aus. Die Sieger schenkten ihre flüssigen Prämien als Digestiva aus, was allgemein sehr gut bekam.
Die Rückreise und unser Dank an Albert Loder
Mit dem Reisebus fuhr die fröhliche Gesellschaft am Sonntag zurück in die Heimat. Der reiche Fang füllte sauber filetiert die mitgeführte Haushalts-Gefriertruhe fast bis zum Rand. Bei einem Schläfchen in Ehren oder angeregter Unterhaltung, die gelegentlich mit kleinen Spötteleien oder Anglerlatein gewürzt war, verflog die Reisezeit recht rasch. Robert Orth dankte Albert Loder im Namen der Anglergemeinschaft für die bis ins Detail bestens organisierte Reise. Der Angelausflug an die Ostsee war wieder ein besonderes Erlebnis. Auch die Gäste vom Anglerverein Bergheinfeld unter der Führung von Alfred Zull schlossen sich dem Lob für Albert Loder mit lang anhaltendem Beifall an.
Bildergalerie von Bruno Ort